And still they move
2016, Analog Fotografie, Inkjet Prints auf Hahnemühle Photo Rag 188g, ungerahmt, 33.33 x 50 cm

Ich steh auf dem Feld. Du blickst auf mich hinunter. Die Menschen schreien.
Sie schreien mich an und rufen mir zu. Sie machen mich rasend. Ich bin umgeben von nackten Oberkörpern.
Sie berühren mich. Du stehst auf und lehnst dich über die Reling.
Ich spüre deinen Blick. Er tut weh. Ich schlage zu, aber meine Kraft versagt.
Meine Gedanken sind bei dir. Solange
sie dort sind, werde ich nicht gewinnen.
Ich versuche mich von ihnen und dir abzuwenden. Nur ich, mein Körper und mein Gegenüber sollen präsent sein.
Doch es zehrt so sehr an mir. Meine Gedanken schweifen wieder zurück zu dir.
Kämpfe, steh auf und kämpfe weiter. Vergiss was um dich ist.
Schlagen..., schlagen..., konzentrieren..., beobachten..., schlagen.
(Auszug aus einem Traum)

Bilder, wo entstehen sie? In unseren Köpfen, in unseren Träumen, in unseren Illusionen? Wie sehr sind wir von unserer Vergangenheit geprägt und geformt worden? Die Arbeit And still they move hinterfragt die Konstruktion der eigenen Realität. Es entsteht ein konstruierter Ort, in dem das Subjekt zum Protagonisten dieses fantastischen Narrativen von Verlust und Sehnsucht wird. Der Ort wird zu einem nicht existierenden, unmöglichen Ort, gelöst von der fotografischen symbolischen Beziehung zur Realität. Die Arbeit spielt mit dem Entfernen und Ersetzten von Zeit und Raum, schlägt sich mit der Beziehung zwischen Symbolik und Realität, zwischen Eingebildetem und Emotionalem herum. Es entsteht ein Zusammenspiel zwischen Mensch und Architektur, Körper und Raum, Innen und Aussen.

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Prix Photoforum 2016
Mehrere, unterschiedlich grosse Glasbehälter auf einem Tisch verteilt, dahinter eine glasige Terassentür mit Sicht auf einen grossen Garten. Der rote, durchsichtige Vorhang taucht sowohl Innenraum wie Garten in ein intensives Rot: die Szenerie erinnert an ein Labor. Das Portrait einer Frau vor schwarzem Hintergrund, frische, blaue Farbe ziert den Ansatz des zusammengebundenen Haares. Bemalte Gesichter in schwarz, rot und weiss – die Formen erinnern an rituelle Körpermalereien. Céline Brunko interessiert sich für die Fotografie als Mittel, um ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Sie stellt mit ihren traumähnlichen Bildwelten Fragen zur Wahrnehmung und dem narrativen Potential der Fotografie.
Céline Brunko (*1987) studiert zurzeit an der ZHdK in Zürich Medien & Kunst mit der Vertiefung Fotografie.
© Photoforum Pasquart


Prix Photoforum 2016 © Julie Lovens

Ausstellungsansicht, Prix Photoforum 2016 © Julie Lovens

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